Forests - Green lungs of our Europe

Vom 22.09.19 bis 27.09.19 fuhren 26 Schüler/-innen der Klasse 9a der Mornewegschule gemeinsam mit ihren drei Lehrkräften im Rahmen des Erasmusprojektes „Forests - Green lungs of our Europe“ nach Razkrižje in Slowenien, um die Besonderheiten und die Bedrohungen des slowenischen Waldes zu erforschen.

Nach einer langen Busfahrt erreichten wir am Sonntag, den 22.09.2019, gegen 17.00 Uhr den kleinen Ort Razkrižje in Slowenien. Dort wurden wir von den 14 Schülern/-innen der Partnerklasse, ihrer Lehrerin und der dortigen Schulleiterin freudig und aufgeregt begrüßt. Nach einer ersten Vorstellungsrunde, einem „ice-breaker“-Kennenlernspiel und einem gemeinsamen Abendessen in der Schule wurde ein Teil der Schüler/-innen in Gastfamilien untergebracht. Die verbleibenden Schüler/-innen sowie slowenische Schüler/-innen, denen es nicht möglich war deutsche Schüler/-innen aufzunehmen, bezogen mit den deutschen und slowenischen Lehrkräften zwei angemieteten Ferienwohnungen.
Da die Schülermobilität von uns als Schülerprojekt geplant war, wurde unsere Partnerklasse zur Durchführung des gemeinsamen Projekts von Montag bis Donnerstag vom regulären Unterricht befreit. Alle Aktivitäten wurden gemeinsam mit den 40 deutsch - slowenischen Schülern/-innen, den 3 deutschen und 2-3 slowenischen Lehrkräften durchgeführt. Die Verständigung erfolgte überwiegend auf Englisch.

    Am Montagmorgen begrüßte uns die gesamte Schulgemeinde mit ihren 108 Schülern/-innen und den 15 Lehrkräften. Hierzu wurde die Ankunft unserer Schüler als Ankunft auf dem „Flughafen“ Razkrižje initiiert. Lehrkräfte der slowenischen Schule waren Pilot und Stewardessen, bei der Ankunft wurden alle Schüler/-innen persönlich mit Schildern von Schülern/-innen der Gastklasse begrüßt und aufgerufen. Die Schule präsentierte sich mit ihren Schülern/-innen von der 1. bis zur 9. Klasse, indem sie Lieder für uns sangen und traditionelle Tänze in Trachten aufführten. In einer kurzen Power Point Präsentation stellten drei Schülerinnen aus Darmstadt unsere Schule und die Stadt Darmstadt mit ihren Besonderheiten vor. Auch eine Begrüßung der Schulleiterin und sogar des Bürgermeisters des Ortes fehlten nicht.

    Bei einem ersten Rundgang durch den Ort wurden wir an einer traditionellen Kürbiskernölmühle mit Spiegeleiern, Brot und Krautsalat, gebraten in und angemacht mit selbsthergestelltem Kürbiskernöl, verköstigt und in das Handwerk der Kürbiskernölherstellung praktisch eingeweiht. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Schule, setzten sich die deutsch-slowenischen Forscherteams zusammen, um ihr Forschungsvorhaben zum Wald genauer zu planen. In acht verschiedenen Gruppen mit einer Größe von 2 bis 6 Schülern setzten sie sich, entsprechend der Idee des „Formativen Assessments“, eigene Lernziele und planten ihr Forschungsvorhaben mit Hilfe eines dreisprachigen Forscherhandbuchs selbständig. Pro Gruppe wurden zwei Forscherhandbücher geführt, so dass jeweils ein Handbuch zur Weiterarbeit in Slowenien verbleiben konnte und das andere den deutschen Schüler/-innen zur Verfügung steht. Die Themenschwerpunkte und die grobe Gruppenzusammensetzung wurde bereits im Vorfeld der Fahrt organisiert, so dass sich folgende Gruppen zusammenfinden konnten: Trees, other plants, birds, animals, soil, mushrooms, animals, soil & abiotic factors, forest damages.
    Zum Abschluss des Tages trafen sich alle am späten Nachmittag im großen Garten einer slowenischen Schülerin zum Spielen, Reden und Pizzaessen.

    Den Dienstag verbrachten wir, ausgestattet mit Becherlupen, Sammelgläsern, Fangnetzten und Untersuchungskoffern, ganz unter dem Motto unseres Forschungsvorhabens, im Wald von Razkrižje. Dieser Wald liegt an der Mur und stellt aufgrund seiner hohen Biodiversität ein bedeutendes ökologisches Schutzgebiet dar, welches Teil des europäischen Naturschutzprojektes Natura 2000 ist. Nach einem einführenden Vortrag durch einen Ranger des Nationalparks, welcher viele Forschungsthemen der Schüler/-innen bereits thematisierte, erfolgten erste eigene Untersuchungen im Wald. Die Schülergruppen untersuchten den Wald entsprechend ihres Forschungsthemas, sammelten Pflanzen, Pilze und Tiere, bestimmten diese und dokumentierten erste Ergebnisse in ihrem Forscherhandbuch. Nach einem Frühstückssnack, welcher uns von der Schulleiterin selbst in den Wald gebracht wurde, ging die Feldarbeit an weiteren Stellen im Wald weiter. Zurück in der Schule wurden die Ergebnisse gesammelt, Pflanzen gepresst und mit der Auswertung der erhaltenen Informationen in den Gruppen begonnen. Mit allen Schülern/-innen der Schule erhielten wir auch an diesem Tag ein fantastisches Mittagessen in der Schule.

    Der Dienstagnachmittag stand unter dem Thema Geschichte und Tradition von Razkrižje und der Region Pomurje. Bei einer Führung wurden wir zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten des Ortes geführt. Beginnend mit einer Begrüßung durch den Bürgermeister im Rathaus, erhielten wir in einem Vortrag wichtige Informationen über die Geschichte des Ortes und die Problematik der Grenzziehung nach dem Krieg. Vom Bürgermeister ging es zu einer bedeutenden prähistorische Besiedlungsfläche. An diesem Ort wurden Siedlungsfunde rekonstruiert und in einem kleinen Theaterstück wurde uns das damalige Leben sehr anschaulich und lustig nähergebracht. Auf dem weiteren Weg hatte der Heimatverein für uns eine Station aufgebaut, bei welcher einige Frauen des Ortes für uns dünnes Fladenbrot „razkriški mlinci“ mit Schmalz über dem traditionellen Ofen backten und uns damit verköstigten. Als letzte Station stand der Besuch eines kleinen selbstorganisierten Museums an, welches die Handwerkskunst der Schusterei darstellte. Den verbleibenden Abend verbrachten die Schüler/-innen in den Gastfamilien, bzw. Ferienwohnungen.

    Für den Mittwoch war ein großer Ausflugstag geplant, bei welchem uns unsere slowenischen Freunde die größten Besonderheiten des Landes zeigen wollten. So fuhren wir in aller Frühe gemeinsam mit allen 40 Schülern/-innen sowie drei deutschen und zwei slowenischen Kollegen/-innen mit dem Bus zuerst in die Hauptstadt Ljubljana, welche wir in deutsch-slowenisch gemischten Gruppen im Rahmen einer Stadtralley erkundeten und kennenlernten. Um die Mittagszeit ging es weiter nach Postojna. Nach einem gemeinsamen Mittagessen besuchten wir das dortige Museum, in welchem die Grundlagen der Höhlenbildung im Karstgebiet vermittelt und die Geschichte der Höhle von Postojna dargestellt wurde. Im dortigen Vivarium konnten die Schüler/-innen, als typischsten Vertreter der Höhlentiere, den Grottenolm (Proteus Anguinus) bestaunen. Als dritte und größte Attraktion in Postojna fuhren wir anschließend in die atemberaubenden Höhlen von Postojna ein und wanderten mit einer Führung etwa 5 Kilometer durch die Höhlenwelt. Nach einer langen Busfahrt erreichten wir am späten Abend müde und glücklich Razkrižje.

    Am Donnerstagvormittag setzten sich die Forschergruppen nochmals zusammen, um die Ergebnisse ihrer Feldarbeit auszuarbeiten und eine kurze mündliche Präsentation vorzubereiten. Die Schülergruppen arbeiteten an diesem Tag sehr intensiv und konstruktiv in ihren deutsch-slowenischen Gruppen zusammen, so dass jede Gruppe um die Mittagszeit eine kurze englische Präsentation zu ihrem Thema halten konnte. Einige Gruppen begannen bereits mit einer gemeinsamen Power Point Präsentation. Diese Präsentationen werden von allen Gruppen in den nächsten Wochen im Austausch mit den deutsch/ slowenischen Schülern gemeinsam fertiggestellt und dienen auch als Grundlage für die zu erstellende Broschüre. Eine kurze Umfrage bezüglich des Aufenthaltes mit Nearpod beendete diese Arbeitsphase.

    Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen in der Schule fuhren wir, mit den slowenischen Schülern/-innen und Kollegen/-innen, in einen Ausflugspark mit Museum (Expano) in der nahe gelegenen Stadt Murska Sobota. Hier konnten wir in einem didaktisch hervorragend gestalteten Museum, auch mit Hilfe von Virtual Reality, die Tier- und Pflanzenwelt sowie die Region Pomurje (das Gebiet nördlich des Flusses Mur/Mura) nochmals genauer kennenlernen und erleben. Zusätzlich zum Museumsbesuch konnten sich die Schüler/-innen bei verschiedenen Freizeitaktivitäten wie Kanufahren, „Fußgolf“ und „paintball“ auspowern. Ein gemeinsames Abendessen im Museumsrestaurant rundete den Tag und den Besuch in Slowenien ab.

    Nach vielen Umarmungen und einer langen Heimfahrt erreichten wir die Mornewegschule müde und glücklich am Freitag, den 27.09.2019.



    Ergänzende Inhalte

    Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Erasmus + finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.

    Virtuelles Erasmusprojekt 2021/22

    Externe Links:

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